Eine schräge Hommage der 70er Jahre (und hier speziell die Fernsehnachrichten) im typischen Will-Ferrell-Stil bietet Anchorman, welcher die erste Zusammenarbeit von Regisseur und Drehbuchautor Adam McKay mit Will Ferrell für einen Kinofilm darstellt. Mit einem Humor, der von Slapstick bis in die Wüste reicht (so trocken sind teilweise die Witze bzw. Bemerkungen) sowie vielen bekannten Gesichtern wird hier dem geneigten Zuschauer solide Unterhaltung geboten, die dennoch nicht an die späteren Filme der beiden Klamauk-Brüder McKay und Ferrell heranreicht.
Ron Burgundy ist der Star in San Diego. Als Nachrichtensprecher genießt er Ruhm und Beliebtheit bei den Zuschauern. Als sein Chef aber eine Frau ins Fernsehteam holt, ist Burgundy einerseits dagegen, weil Frauen bei den Nachrichten nichts zu suchen hätten, andererseits verliebt er sich in die neue Kollegin. Die Dinge scheinen sich einzupendeln, bis Burgundy einmal nicht rechtzeitig zur Ausstrahlung der Nachrichten erscheinen kann und seine Kollegin, Veronica Corningstone, für ihn einspringt. Als Burgundy dies erfährt ist er außer sich und es beginnt ein fieser Kampf zwischen den Geschlechtern…
Nachdem Adam McKay bereits die Sketche für Will Ferrell bei Saturday Night Live schrieb, tat sich das Duo zusammen und verfasste ein Drehbuch für Anchorman, bei dem McKay die Regie übernahm und Ferrell die Hauptrolle. Die fiktive Geschichte spielt in den 70er Jahren und ist lose an die realen Vorgänge zur damaligen Zeit angelehnt (männliche Dominanz im Nachrichtenfernsehen, geringe Frauenquote, kein Feminismus). Dabei ist das McKay/ Ferrell-Universum geprägt von schrägen Momenten, überspitzten Darstellungen und teilweise einem infantilen Humor (wie ihre weiteren gemeinsamen Projekte zeigen, siehe Ricky Bobby (2006), Stiefbrüder (2008), Die etwas anderen Cops (2010)).
Der Cast ist besetzt mit vielen bekannten Gesichtern, wie u.a. Christina Applegate, Steve Carell, Vince Vaughn, Fred Willard, Seth Rogen und Gastauftritten von Tim Robbins, Ben Stiller, Luke Wilson, Jack Black und Danny Trejo. Allen voran ist natürlich Will Ferrell die treibende Kraft. Wobei ich hier zugeben muss, dass ich kein Fan von Steve Carell bin, so dass seine Auftritte eher ein Stimmungskiller sind als das sie zur Erheiterung beitragen können. Ansonsten wirkt das Team gut eingespielt und bietet somit auch eine gute Grundlage für Improvisationen, die einen nicht unerheblichen Anteil des Films ausmachen.
Das Bonusmaterial ist ganz passabel, wobei der Audiokommentar eher zu vernachlässigen ist. Die Verantwortlichen erzählen eigentlich nur Blödsinn und bieten eher eine Parodie eines Audiokommentars an. Letztendlich ist Anchorman eine durchaus gelungene Komödie für Will Ferrell-Fans, die einen Sonntagnachmittag entspannt dahingleiten lässt.
DVD-Inhalt:
– Patzer (ca. 8 min.)
– Making of (ca. 9 min.)
– „Afternoon Delight“-Musikvideo (ca. 4 min.)
– Unveröffentlichte Szenen (ca. 28 min.)
– Trailer
– Audiokommentar
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