Bedingungslos

Ole Bornedal beweist mit diesem Thriller, dass Dänemark durchaus für einige Filmperlen gut ist. Der spannende wie intelligent aufgebaute Streifen bietet für jeden Film-Fan eine gute Unterhaltung.

Ein unglücklicher Autounfall bringt das sonst so geregelte Leben von Jonas ziemlich ins Schwanken. Von Schuldgefühlen und einer unstillbaren Neugier geplagt, begibt sich Jonas in das Krankenhaus, wohin die einzige Überlebende eingeliefert wurde. Dort angekommen findet er die versammelte Familie der Unbekannten, die Jonas für den Freund hält. Statt die Familie aufzuklären, beginnt Jonas sich als der Freund der Schwerverletzten auszugeben und begibt sich somit auf einen gefährlichen Pfad, den er wohl selbst unterschätzt hat…

Bedingungslos ist ein spannender Thriller, der klasse inszeniert wurde. Mit einem tollen Beginn und Rückblenden im Laufe des Films, die dem Zuschauer nach und nach die Geschehnisse schildern, entwickelt sich ein überaus ansehnlicher Streifen. Besonders stimmungsvoll sind hier auch die Voice-over Passagen. Der Film stellt zwar eindeutig einen klassischen Thriller dar, besitzt aber im Grunde Elemente eines Film Noir. Die geheimnisvolle Femme Fatal, ein glückloser Held und eine tragische Story. Leider haben es die Macher des Films versäumt, eine andere Schauspielerin für die Rolle der „verhängnisvollen Frau“ zu finden. Der getroffenen Auswahl nimmt man es nicht ab, dass ein Mann sich bedingungslos in sie verlieben kann. Dafür strahlt sie zu wenig aus. Auch sei das Finale bzw. der finale Showdown zu kritisieren. Nach meinem Geschmack kommt es zu schnell zum Ende, wobei die Psychospielchen zwischen den Protagonisten ihren Zweck für die Spannung erfüllen. Die Wendung ganz zum Schluss rundet dann „Bedingungslos“, der sich auch nicht immer zu ernst nimmt, aber positiv ab.

Ich muss sagen, dass ich es auf keinen Fall bereut habe den Film gekauft zu haben. Bedingungslos ist nicht perfekt, aber gut genug für einen DVD-Abend.