Constantine

Keanu Reeves als Antiheld in einer höllisch guten Comic-Verfilmung mit tollem Setting und gelungenen Special-Effects bietet Filmvergnügen pur. Oder besser gesagt: Ihr werdet den Film mögen, wenn ihr es mögt.

John Constantine ist schon seit seiner Kindheit mit der Gabe ausgestattet Dämonen zu erkennen, die unter den Menschen leben. Weil ihm seine Eltern nicht glaubten, wurde er in Behandlung gegeben, wo man ihn u.a. mit Elektroschocks behandelte. Um dem ganzen zu entkommen begann Constantine Selbstmord. Er konnte zwar wiederbelebt werden, doch hat er sich damit einen Platz in der Hölle reserviert. Denn Selbstmörder landen dem christlichen Glauben nach in der Hölle. So versucht Constantine der Hölle zu entgehen und doch noch in den Himmel zu kommen. Dazu jagt er Dämonen, die sich unerlaubterweise unter die Menschen mischen, um sie wieder in die Hölle zu jagen. Doch nahm die Zahl der Dämonen in letzter Zeit deutlich zu, die versucht hatten auf die Erde zu kommen. Scheinbar hängt auch der Selbstmord einer Patientin damit zusammen, die sich in psychiatrischer Behandlung befand. Diese Patientin ist die Zwillingsschwester einer Polizistin, die den Selbstmord ihrer Schwester nicht glauben kann und schließlich bei Constantine landet, um ihn um seine Hilfe zu bitten. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Grund für die letzten Ereignisse und müssen feststellen, dass der Sohn des Teufels seine eigene Auferstehung plant…

DVD1:
– Hauptfilm (ca. 109 min. ohne Abspann – Nach dem Abspann gibt es noch eine zusätzliche Szene)
– Audiokommentar vom Regisseur, Produzent und den Drehbuchautoren
– Musikvideo von A Perfect Circle
– Zwei US-Trailer

DVD2:
– Constantine Entstehung (ca. 15 min.)
– Die Produktion aus der Hölle (ca. 18 min.)
– Die Darstellung der Unterwelt (ca. 30 min.)
– Constantines Sicht des Universums (ca. 5 min.)
– Blick in die Zukunft: Die Macht der Prävisualisierung (ca. 14 min. mit Audiokommentar vom Regisseur – Nicht untertitelt)
– Nicht verwendete Szenen (ca. 18 min. mit Audiokommentar – Nicht untertitelt)
– Demoversion des PC-Spiels Constantine

Francis Lawrence schuf bei seinem Filmdebüt mit Constantine eine etwas andere Comic-Verfilmung. Der Menschheit droht riesen Unheil, denn des Satans Sohn Mammon höchstpersönlich hat vor, sich einen Zugang auf die Erde zu verschaffen und der Menschheit Tod und Verderben zu bringen. Die einzige Hoffnung der Menschen ist nicht etwa ein Superheld mit Superkräften, sondern Constantine. John Constantine. Dieser (Anti-)Held, dessen Schicksal durch eine Selbstmordversuch in jungen Jahren bereits besiegelt ist und der schon sehnsüchtig von Luzifer erwartet wird; dieser Constantine, der um der Hölle zu entkommen zahllose Dämonen zurück in eben diese befördert; dieser Kerl soll die Welt retten? Ganz genau! Ausgerüstet mit Drachenatem, Weihwasser und seiner Gabe Dämonen auf der Erde zu erkennen gemischt mit einer Portion Coolness macht er sich auf zur Dämonenjagd.

Wie schon angedeutet ist John Constantine nicht unbedingt der Vorzeigeheld. Er ist abweisend, raucht zuviel und ist ein Egoist. Er bekämpft Dämonen nicht aus Menschenliebe, sondern nur um sich in den Himmel einzukaufen. Denn ihm bleibt nicht mehr viel Zeit. Durch seine Raucherei ist er an Lungenkrebs erkrankt. Der Film basiert auf der DC Comics/Vertigo Reihe Hellblazer und spielt passenderweise in L.A., der Stadt der Engel. Insgesamt kann man sicherlich von einer sehr gelungenen Comic-Umsetzung sprechen. Zwar weicht Keanu Reeves als Constantine von der Comicvorlage ab (in der ist John Constantine blond), doch tut es der Stimmung des Films keinen Abbruch. Keanu Reeves überzeugt völlig als hoffnungsloser Antiheld und bildet mit seiner Schauspielkollegin Rachel Weisz ein gutes Team. Auch Gottes Wächter auf Erden Gabriel (gespielt von Tilda Swinton) und Satans Vetreter Balthazar (gespielt von dem Frontmann der britischen Band Bush Gavin Rossdale) überzeugen. Wobei die androgyne Gestalt des Gabriel doch etwas verwirrend ist. Aber wahrscheinlich war dies auch der Sinn und Zweck der Verantwortlichen, weshalb sie Gabriel als Neutral-Sexuell darstellten. Die Gestaltung der Hölle als eine Autobahn, die durch eine Stadt führt, in der man die Auswirkungen eines atomaren Anschlags sieht ist mal eine Abwechslung zu den üblichen Darstellungen der Hölle. Auch den Teufel als fiesen Kerl in einem weißen Anzug hat man so bisher noch nicht gesehen. Zudem überzeugt der Film mit seinen Spezial-Effekten. Die Szenen in der Hölle oder der Kampf gegen den aus Insekten bestehenden Dämon sind wirklich gut gelungnen.

Was mir persönlich noch am Film gefällt, ist der leichte Film-Noir Einfluss (düstere Stimmung und Räume mit einem Antihelden ohne Hoffnung). Enttäuschend ist hingegen, dass der Audiokommentar nicht untertitelt ist. Das Bonus-Material lässt sich hingegen sehen und wem es nicht reicht, der kann zum 72-seitigen Booklet greifen mit Hintergründen zum Film und Personenbeschreibungen der Mitwirkenden. Obwohl der Film nicht das absolute Meisterwerk ist, so ist er dennoch sehr sehenswert und diese Special-Edition wird einem den Kauf sicher zudem noch erleichtern.

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