Hana-bi

Kitanos viel gelobtes Werk hinterließ bei mir eher eine Enttäuschung über das hier gebotene. Die Geschichte über einen von Schicksalsschlägen gebeutelten Polizisten wird eher was für Hardcore-Kitano-Fans sein.

Der Polizist Nishi muss in letzter Zeit harte Schicksalsschläge in seinem Leben hinnehmen. Nicht nur, dass er und seine Frau ihre Tochter verloren haben, schreiben die Ärzte nun auch seine schwer krebskranke Ehefrau ab, so dass er sie wieder aus dem Krankenhaus mit nach Hause nimmt. Zwischendurch bekommt Nishi auch Besuch von der Mafia, der er Geld schuldet und die nun auf ihre Zinsen pocht. Doch nicht nur Privat hat der schweigsame Polizist Sorgen. Auch im Beruf muss er einiges verkraften. Ein Kollege wird zu einem Krüppel geschossen. Ein anderer wird gar getötet und hinterlässt Frau und Kind. Das ist selbst für Nishi zu viel und so überfällt er eine Bank, um von dem Geld seine Schulden bei der Mafia zu begleichen und seinem gelähmten Ex-Kollegen, sowie der Witwe seines erschossenen Kollegen etwas unter die Arme zu greifen. Für sich selbst und seine todkranke Frau plant er einen Ausflug, um noch die letzten Momente friedlich mit ihr verbringen zu können und wenigstens für kurze Zeit die Sorgen zu vergessen…

DVD:
– Hauptfilm (ca. 95 min. ohne Abspann)
– Trailer
– Making of (ca. 16 min.)
– Interview mit Takeshi Kitano (ca. 14 min.)
– Gemälde von Takeshi Kitano
– Retrospektive Takeshi Kitano (ca. 11 min. Hidden Feature: im „Extras“-Menü nach rechts drücken bis Tür rot wird)

Der dritte Film, den ich mir von Takeshi Kitano nach Zatoichi und Dolls angeschaut habe, hat mich doch etwas enttäuscht. Vor allem, weil Hana-Bi sein Durchbruch im Westen gewesen sein soll, ich deshalb so große Erwartungen an den Film hatte und weil die anderen beiden Filme überzeugend waren. In der Handlung geht es um einen durch Schicksalsschläge arg gebeutelten Polizisten, der den Sinn des Lebens scheinbar verloren hat oder zumindest all seine Hoffnung auf Besserung und der nun ein bisschen Zeit mit seiner kranken Frau verbringen will. Die Hauptrolle übernahm Kitano selbst, der in seiner Heimat eher für lustig-alberne Projekte bekannt ist (siehe Takeshis Castle) als für seine seriöse Regiearbeit wie bei uns. Deshalb spricht er in seinen Filmen so selten, weil seine Stimme die japanischen Zuschauer an seine Comedy-Einlagen aus dem Fernsehen erinnert. Kitano, der in seiner Kindheit durch die Yakuza beeinflusst wurde, zeigt in Hana-Bi zwischen melanscholischen und teilweise dialogarmen Szenen Ausbrüche von Gewalt, die den Zuschauer förmlich aufschrecken lassen. Ich habe mir auch mehr von der Story erwartet; mit mehr Höhenpunkten. Kitano spielt den Polizisten Nishi so lethargisch und lustlos, dass man mit dem Charakter einfach nicht mitfühlen kann. Die Musik hingegen ist sehr stimmungsvoll und traurig.

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