Miike beweisst mit Ley Lines, dass er ein vielschichtiger Filmemacher ist, der aufgrund seiner Budgetbeschränkungen keine Hochglanz-Filme mit Topstars drehen kann (und will).
Da ist nun der dritte und letzte Teil der sogenannten „Society Trilogy“, bestehend aus Shinjuku Killers, Rainy Dog und diesem Teil, Ley Lines. Die Filme haben von der Handlung her nichts gemeinsam, besitzen aber als Motiv das Leben und Schicksal von am Rande der Gesellschaft lebenden Menschen. So erzählt Ley Lines die Geschichte von drei Personen, die ausreißen, um etwas in ihrem Leben zu erreichen. Was das sein soll, wissen Ryuichi, sein jüngerer Bruder Shunrei und ihr gemeinsamer Freund Chang wohl selbst nicht. Hauptsache weg aus ihrem trostlosen Nest. Doch die Welt begrüßt solche Menschen nicht unbedingt mit offenen Armen und so geraten die drei jungen Männer auf die schiefe Bahn. Einzig ein Überfall soll alle Sorgen vertreiben. Wenn man sich aber bereits auf der Spirale nach unten befindet, ist es nur sehr schwer sich davon zu befreien…
Ley Lines ist sicherlich eine Tragikomödie, bei der die Betonung auf Tragik liegt. Miike erzählt den hoffnungslosen Versuch dreier Jugendlicher aus ihrem Leben zu entfliehen mit traurigen Bildern, wo auch die witzigen Momente nicht die tragische Grundstimmung des Films verwischen können. Dabei spielen Gewalt und die ein oder andere Absurdität nur eine untergeordnete Rolle in diesem Streifen. Miike beweisst mit Ley Lines, dass er ein vielschichtiger Filmemacher ist, der aufgrund seiner Budgetbeschränkungen keine Hochglanz-Filme mit Topstars drehen kann (und will). Wenn man hinter die B-Movie-Fassade seiner Filme schauen kann, offenbart sich dem Zuschauer eine ziemlich ernste und pessimistische Weltsicht. Die DVD bietet neben Trailern noch ein 13-minütiges Interview mit dem Regisseur.
Für neutrale Zuschauer ist dieser Film wohl weniger empfehlenswert – Miike-Fans werden diesen Film aber umso mehr zu schätzen wissen.
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