Die Neuverfilmung des spanisches Films Abre los ojos (Open your eyes) von Alejandro Amenábars durch Cameron Crowe liefert einen Beitrag über den man nach dem Anschauen reden kann und dies auch tut, um das Gesehene zu verarbeiten, zu deuten und zu verstehen. Und dies kennzeichnet wirklich gute Filme aus!
David Aames führt ein sorgenfreies Leben in der Metropole New York. Als Besitzer eines Verlages und der Erbe eines millionenschweren Vermögens braucht sich David um wenig zu kümmern und kann sein Junggesellendasein in vollen Zügen genießen. Als er auf einer Party die bezaubernde Sofia kennenlernt, scheint er seine große Liebe gefunden zu haben. Doch seine Geliebte, das Model Julie Gianni, reagiert eifersüchtig auf die neue Frau in Davids Leben und rast mit ihm als Beifahrer eine Brücke runter. Dabei stirbt Julie und David überlebt schwer verletzt und im Gesicht entstellt. Von diesem Zeitpunkt gerät sein Leben komplett aus dem Gleichgewicht. Sofia distanziert sich von ihm, er verliert an Macht in seiner eigenen Firma und sein Körper lässt ihn im Stich. Doch plötzlich machen ihm die Ärzte Hoffnung und Sofia nimmt den Kontakt zu ihm auf…
In Vanilla Sky geht es grob um ein Gespräch zweier Männer, wo einer dem anderen seine letzten Erlebnisse schildert. Dass der eine Mann eine Maske trägt und im Gefängnis sitzt und der andere Mann ein Psychotherapeut ist, macht die ganze Sache ziemlich interessant und beim Zuschauer wird die Neugier und das Interesse geweckt zu erfahren, wie und warum es dazu kam. Die Erzählstruktur ist somit sehr reizvoll gesetzt und bietet die Basis für den Aufbau des Films.
Vanilla Sky läuft auf mehreren Ebenen ab. Was zunächst wie eine typische Großstadtromanze anfängt entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einem echten Psychothriller, um zum Schluss als Science-Fiction zu enden. Dabei lässt der Film den Zuschauer immer in einer unbehaglichen und verstörenden Atmosphäre zurück. Was natürlich durch das Tragen der Maske verstärkt wird.
Vanilla Sky ist ein Werk, welches viele Themen behandelt und sehr facettenreich ist. Zum einen geht es um ein Drama eines Mannes, der zu sich finden muss bzw. es versucht (und zu scheitern droht). Zum anderen ist da die Liebesgeschichte zwischen David und Sofia, die so schmerzhaft schön ist und vor allem am Ende herzzerreißend wird und dem Zuschauer wieder einmal vor Augen führt, dass Liebe nichts anderes ist als Timing. Auch der Science-Fiction-Part ist sehr interessant und Parallelen zu früheren Filmen wie Total Recall oder späteren wie Inception kommen auf.
Die schauspielerische Leistung ist ebenso wie der Inhalt mehr als überzeugend. Allen voran ein Tom Cruise als David Aames, Cameron Diaz als Julie Gianni sowie Penélope Cruz als Sofia (Cruz spielte Sofia bereits im Originalfilm) oder auch Kurt Russell als Dr. Curtis McCabe spielen überragend und bilden mit dem gelungenen Soundtrack einen mitreißenden, packenden und spannenden Film.
DVD-Inhalt:
– Hauptfilm (ca. 130 min.)
– Audiokommentar
– Prelude to a dream (6 min.)
– Hitting it hard (10 min.)
– Interview mit Paul McCartney (ca. 2 min.)
– Musikvideo Afrika Shox (ca. 4 min.)
– Photogalerie
– Trailer
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