Very Bad Things

Peter Berg präsentiert uns mit seinem Regiedebüt eine bitterböse und vom Zynismus nur so triefende schwarze Komödie rund um einen missglückten Junggesellenabend in Las Vegas aus den späten 90ern noch bevor so mancher heutige Hangover-Fanboy überhaupt geboren war.

Kyle und Laura wollen heiraten. Während Laura sich verbissen um ihren perfekten Tag kümmert steht für Kyle der Junggesellenabschied an. Zu diesem Zweck fahren er und seine Freunde Robert, Charles, Michael und Adam nach Vegas um ordentlich zu feiern. Im Hotelzimmer nimmt die Party ihren Höhepunkt als eine Prostituierte auftaucht und einer der Freunde mit ihr im Bad verschwindet. Leider gerät der Liebesakt etwas außer Kontrolle und die Dame stirbt. Von nun an nehmen die Ereignisse ihren unaufhaltbaren Lauf bis sich die gesamte Situation zuspitzt.

Very Bad Things ist wieder ein Film, der sich um die schillernde Stadt in der Wüste dreht. Doch es gab sicherlich keinen Film vor bzw. nach Very Bad Things der so richtig böse und schwärzer als Schwarz die Geschehnisse in Las Vegas thematisiert. So ist Vegas hier ein Ort, welcher das Primitive eines Menschen zu Tage fördert und Menschen, die im Alltag unterdrückt werden oder nicht auf ihre Kosten kommen, eine Plattform bietet sich richtig auszutoben.

Peter Berg gelang eine gesellschaftskritische Verarbeitung der amerikanischen Vorstadtideologie. Dabei driftet der Film so sehr ins Skurrile ab, dass man doch glatt vergessen kann, dass Very Bad Things dennoch eine Komödie ist (ungeachtet der Gewalt und des Blutes). Es ist auch nicht verwunderlich, dass sicherlich für den einen oder anderen Zuschauer die Grenzen des guten Geschmacks überschritten werden. Nichtsdestotrotz stellt der Film es perfekt in seiner grotesken Weise dar, wohin eine zu große Verbissenheit führen kann und wie schnell ein Tunnelblick das Eigentliche in den Hintergrund rücken lassen kann.

Very Bad Things ist ein irrer Trip durch die Abgründe des Menschen mit einem sehr guten Cast im schönen Umfeld der 90er.

DVD- Inhalt:
– Hauptfilm (ca. 96 min.)
– Interviews (17 min.)
– Bio- und Filmographien (Text)
– Produktionsnotizen (8 min.)
– B-Rolls & Musik (13 min.)
– Synchronbesetzung (Text)
– Trailer

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