Troy Duffys ganz persönlicher Schicksalsstreifen über zwei irische Brüder, die Selbstjustiz ausüben und so zu gefeierten Helden werden, erlangte Kultstatus nicht nur aufgrund seines Inhaltes und Parallelen zu Tarantino-Filmen, sondern auch aufgrund seiner Entstehungsgeschichte. Der blutige Pfad Gottes ist facettenreich, unterhaltsam und bietet Filmspaß für den nicht spießigen Zuschauer.
Die Gebrüder MacManus verbrügeln Schergen der russischen Mafia, als diese ihre Stammkneipe schließen wollen. Am nächsten Morgen wollen sich die Mafiagenossen rächen und werden von den Brüdern schließlich getötet. Als die Polizei beginnt nach den zwei Brüdern zu fanden werden diese in der Presse und Öffentlichkeit als Helden gefeiert und so werden Connor und Murphy MacManaus freigesprochen. Plötzlich sehen sich die beiden aber auch als eine Art Heilige und beschließen alle Verbrecher, die es wert sind, zu beseitigen. Es beginnt eine blutige Vergeltungsschlacht…
Für den Macher von Der blutige Pfad Gottes war der Film selbst eine persönliche Achterbahnfahrt, die sein privates Leben massiv beeinflusste. Mehr dazu findet man auf der Bonusdisc und der Dokumentation „Overnight“. Die größte Erkenntnis daraus ist wohl diese, dass Erfolg und Geld den Menschen nicht verändern, sondern nur sein wahres Ich offenbaren. Für den Zuschauer bietet der Streifen massig an Unterhaltung. Der Film selbst bietet eine gewisse Authentizität und Istmirdochegal-Einstellung, die das Anschauen wirklich zum Genuss werden lassen.
Die Schauspieler sind alle sehr gelungen und tragen auch zur Authentizität bei, weil es teilweise Laien waren. Manchmal ist die Gefahr des Overacting gegeben. Erinnert aber manchmal an GTA und wirkt somit dann doch ziemlich cool. Wenn man über die Schauspieler spricht, darf natürlich Willem Dafoe als FBI-Agent Paul Smecker nicht fehlen. Seine Darbietung ist schon fast legendär und ein Erkennungszeichen des Films.
Die Handlung erfüllt ihren Zweck und wird schön mit Zeitsprüngen und einer nicht-chronologischen Erzählstruktur verfeinert. Der Einsatz von Zeitlupen ist ferner ein weiteres effektives Stilmittel. Der blutige Pfad Gottes bricht sicherlich viele Tabus (Thema Selbstjustiz) ist aber nie zu ernst und nimmt sich vor allem nicht zu ernst. Schön, dass dieser Film vom Index genommen wurde und nun in dieser gelungen Limited Special Edition zur Verfügung steht.
DVD 1:
– Hauptfilm
– Audiokommentar mit Troy Duffy
– Audiokommentar mit Billy Connolly
– 7 entfallene Szenen (19 min.)
– Outtakes (1 min.)
– Probeaufnahmen (10 min.)
– Trailer
DVD 2:
– „Overnight“ (82 min.)
– Interview mit Regisseuren der Dokumentation (5 min.)
– 2 entfallene Szenen (3 min.)
– Trailer
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