Monday und Blessing Bell sind gleich zwei Filme des japanischen Autorenfilmers Hiroyuki Tanaka, genannt Sabu, die sich hier in einem schicken Digipak mit zusätzlichem Poster finden lassen. Vorneweg sei gesagt, dass Sabu-Fans nicht enttäuscht werden und der neutrale Zuschauer prächtig unterhalten wird. Da lässt es sich auch verschmerzen, dass bis auf ein paar Trailer, sich kein weiteres Bonus-Material finden lässt.
In Monday geht es um einen Mann, der in einem Hotelzimmer aufwacht und sich an gar nichts mehr erinnern kann. Erst nach und nach kehrt sein Gedächtnis zurück und so erinnert er sich an eine Trauerfeier, wo er anwesend war, an ein Gespräch mit seiner Freundin, an ein Trinkgelage mit der Mafia, an eine Waffe und schließlich an das, was er mit der Waffe gemacht hat. Je mehr seine Erinnerung zurückkehrt, desto unbehaglicher wird dem Mann bis ihn seine Taten einholen…
Sabus insgesamt vierter Film, zum vierten Mal mit Shin’ichi Tsutsumi in der Hauptrolle, überzeugt mit seinen herrlich erfrischenden, absurden und skurrilen Szenen (untermalt mit passender Musik wie „Twist & Shout“ von Captain Funk). Öfter auch mal hart an der Schwelle zum Lächerlichen, aber dennoch nie zu albern. Der Aufbau des Films besteht aus Rückblenden an die letzten Stunden des Protagonisten, während dieser immer unruhiger in seinem Hotelzimmer hockt, bis die zum Ende hin aufgebaute Spannung in einem furiosen und genialen Finale entladen wird.
In Blessing Bell darf der japanische Schauspieler Susumu Terajima, mehr durch Nebenrollen in Sabus Filmen bekannt, die Hauptrolle übernehmen und gleichzeitig kein Wort sagen (bis auf die letzte Szene). Die Geschichte spielt sich wie folgt ab: Es geht um einen Mann, der seine Arbeit verloren hat und nun durch die Straßen schlendert ohne recht zu wissen, was er anfangen soll. Dabei begegnet er einem Yakuza, der auf seine letzten Tage Reue zeigt, wird verhaftet, rettet Kinder aus einem brennenden Haus, wird von einem Auto angefahren usw. Diese Aneinanderreihung von Ereignissen scheint nicht enden zu wollen, doch dann kommt der Mann zu Hause an…
Blessing Bell ist einfach und gleichzeitig rührend. Ohne viel Dialog (das Wenige wird mit deutschen Untertiteln übersetzt) plätschert der Film so dahin und der Zuschauer bekommt ruhige Aufnahmen, sowie wieder einige witzige Zufälle zu sehen, in die die Hauptperson gerät. Die Originalität des Films offenbart sich am Schluss und wer da nicht schmunzeln muss, dem ist auch nicht geholfen.
Fairerweise muss man zugeben, dass Sabus Filme alle nach dem gleichen Strickmuster ablaufen. Eine unauffällige Person gerät durch Zufall in konfuse Situationen. Dabei immer an ein Roadmovie erinnernd. Doch was Sabu dann immer wieder bietet, verdient höchsten Respekt. Es ist ein wahrer Filmgenuss seine Werke zu betrachten, die so liebevoll und einfach herrlich erfrischend sind wie auch hier in diesem Double Feature.
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