Scarface

Selten hat wohl ein Remake soviel Popularität erreicht wie dieser Meilenstein der Filmgeschichte von Brian De Palma. Die unglaublich authentische Darstellung eines Al Pacino sowie eine überzeugende Story ließen Scarface zum Klassiker werden.

Der Exilkubaner Tony Montana kommt wie Tausende seiner Art nach Amerika und steht vor dem Nichts. Untergebracht in einem Notlager sieht er als einzige Chance dort schnell raus zukommen und in Amerika Fuß zu fassen die Ermordung einer einflussreichen Person, die sich ebenfalls im Lager befindet und für die er den Auftrag bekommt. Nach einigen Wochen wird ihm der nächste Auftrag angeboten, den er trotz immenser Probleme ausführen kann und so die Gunst seines Auftraggebers erlangt. Von nun an arbeitet Montana Seite an Seite mit seinem neuen Gönner und wird von ihm in das Leben eines extrem reichen Drogenbosses eingeführt. Als Tony bei Verhandlungen mit einem Geschäftspartner die Initiative ergreift und seine Kompetenzen überschreitet, trennen sich die Wege von ihm und seinem Boss. Von nun an zieht Tony Montana sein eigenes Ding durch und erlangt mehr und mehr Macht. Doch will er immer mehr erreichen und so spannt er zunächst seinem Ex-Boss die Frau aus und tötet ihn schließlich, als er erfährt, dass er auf Befehl seines ehemaligen Bosses selbst umgebracht werden sollte. Mit dem vielen Geld steigt Tony Montanas Macht und mit der Macht nehmen auch die Probleme zu…

Es gibt Filme, über die muss man eigentlich nichts weiter sagen und die unsere Zeit entscheidend geprägt haben. Einer dieser Filme ist Scarface von Regisseur Brian De Palma und Produzent Martin Bregman. Das ausgezeichnete Drehbuch von Oliver Stone orientiert sich grob an dem Klassiker von Howard Hawks Scarface aus den 30er Jahren. Mit gewissenhaften Recherchen entstand nun eine authentische Geschichte über den Aufstieg und Fall eines Mannes, der in seinem Heimatland nicht mehr erwünscht war und so nach Amerika flüchten musste, wo er nicht gerade mit offenen Armen empfangen wurde. Ab dem ersten Tag muss Tony Montana um seine Rechte kämpfen und Durchsetzungsvermögen beweisen. Doch mit seinem unstillbaren Willen und Ehrgeiz schaffte er es sich von ganz unten nach ganz oben zu arbeiten. Seine Machtgier und die Drogen schließlich führten aber auch seinen Untergang herbei.

Auch wenn sein Erfolg auf Drogengeschäften beruht, führt uns Scarface doch den Amerikanischen Traum vor Augen, nämlich vom Tellerwäscher zum Millionär aufzusteigen. Aber jede Medaille hat zwei Seiten und so kann die Gier nach mehr schnell den Untergang bedeuten.

Al Pacino brilliert hier als Tony „Scarface“ Montana und die Rolle bringt er mehr als glaubwürdig rüber. Man nimmt es ihm ab, dass er schon viel erlebt hat und jetzt endlich raus aus der Gosse will und an das große Geld. Auch eine Michelle Pfeiffer, die damals noch jung und unbekannt war, überzeugt an Al Pacinos Seite. So wie Tony Montana gelebt hat, so verabschiedet er sich auch am Ende, nämlich mit einem großen Knall. Der Film erregte viel Aufsehen durch die Gewaltszenen und die Kraftausdrücke. Die Kettensägenszene ist wohl jedem bekannt. Doch wenn man genau darauf achtet, wird man feststellen, dass in dieser Szene nicht wirklich viel passiert und dass sich vieles mehr im Kopf abspielt als wirklich im Film zu sehen ist. Natürlich will man keinen geschnittenen Film kaufen. Ich besitze persönlich auch die ungeschnittene Fassung mit Bonus-Material, die ich jedem empfehlen kann, aber Scarface ist mehr als nur DER Gangsterfilm. Es steckt mehr dahinter als nur Gewalt und coole Sprüche.

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